Baubeschreibung
Die Portiunkulakirche ist ein achteckiger Bau mit spitzem Ostturm und einem westlichen Anbau. Sie liegt nordöstlich oberhalb der Miesbacher Altstadt neben dem ehem. Kloster, mit dem es eine malerische Baugruppe bildet. Die ungewöhnliche Achteckform ist - als einer der ersten Zentralbauten der Region - eine bemerkenswerte Bauschöpfung des altbayerischen Frühbarock. Der Innenraum ist durch Wandpfeiler mit rundbogigen Wandabschnitten gegliedert, darüber erhebt sich das Kuppelgewölbe, ein gemauertes Klostergewölbe mit Stichkappen.
In der Mitte weit geöffnet lässt es den Blick frei in den oktogonalen hölzernen Aufbau, der sich nach oben hin verengt. Hier ist ein zweigeschossiger Arkadenumgang zu sehen, darüber erhebt sich die auch außen sichtbare Laterne.
Der Kirchenraum erstrahlt heute wieder in der nazarenischen Ausmalung, die 1989 von der Übermalung befreit und ergänzt wurde. Das Kuppelgewölbe ist von einem blauen Sternenhimmel bedeckt. Von den ehemals drei großen Wandgemälden von Dirnberger ist einzig das östliche Fresko mit der Darstellung des Rosenwunders des Franz von Assisi erhalten. Daneben die beiden Figuren Herz-Jesu und Herz-Mariä von 1861/62 auf ihren Engelskonsolen.
Aus der gleichen Zeit stammen die neugotischen Apostelleuchter
und der von Fritz Schenk gestiftete und gemalte Kreuzweg.
Text: Alexander Langheiter, Auszug aus „900 Jahre Miesbach – Chronik & Kulturführer“, 2013