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Auszüge aus der Enzyklika "Laudato Si"

Laudato si - Über die Sorge für das gemeinsame Haus

Am 24. Mai, Pfingesten 2015 veröffentlichte Papst Franziskus seine Enzyklika Laudato si.

Der Text beginnt mit folgenden Worten:

 

“LAUDATO SI’, mi’ Signore – Gelobt seist du, mein Herr”, sang der heilige Franziskus von Assisi. In diesem schönen Lobgesang erinnerte er uns daran, dass unser gemeinsames Haus wie eine Schwester ist, mit der wir das Leben teilen, und wie eine schöne Mutter, die uns in ihre Arme schließt: “Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.” (Nr. 1)

 

Bereits in diesem erste Absatz bringt Franziskus seine theologischen Grundsätze in Bezug auf die Umwelt zum Ausdruck.
Nachfolgende Zitate aus der Enzyklika Laudato Si sollen Lust auf das Lesen des Gesamtwerkes machen und zum Nachdenken anregen:

 

Es genügt jedoch, aufrichtig die Realität zu betrachten, um zu sehen, dass unser gemeinsames Haus stark beschädigt ist. Die Hoffnung lädt uns ein zu erkennen, dass es immer einen Ausweg gibt, dass wir immer den Kurs neu bestimmen können, dass wir immer etwas tun können, um die Probleme zu lösen. (Nr. 61)

 

Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen,den Kindern, die gerade aufwachsen? (Nr. 160)

 

Doch in besonderer Weise müssten uns die Ungerechtigkeiten in Wut versetzen, die unter uns bestehen, denn wir dulden weiterhin, dass einige sich für würdiger halten als andere. Wir bemerken nicht mehr, dass einige sich in einem erniedrigenden Elenddahinschleppen ohne wirkliche Möglichkeiten, es zu überwinden, während andere nicht einmal wissen, was sie mit ihrem Besitz anfangen sollen, voll Eitelkeit eine vorgebliche Überlegenheit zur Schau stellen und ein Ausmaß an Verschwendung hinter sich zurücklassen,das unmöglich verallgemeinert werden könnte, ohne den Planeten zu zerstören. Wir lassen in der Praxis weiterhin zu,dass einige meinen, mehr Mensch zu sein als andere, als wären sie mit größeren Rechten geboren. (Nr. 90)

 

Heute sind wir uns unter Gläubigen und Nichtgläubigen darüber einig, dass die Erde im Wesentlichen ein gemeinsames Erbe ist, dessen Früchte allen zugute kommen müssen. … Gott hat die Welt für alle erschaffen. Folglich muss der gesamte ökologische Ansatz eine soziale Perspektive einbeziehen, welche die Grundrechte derer berücksichtigt, die am meisten übergangen werden. (Nr.93)

 

Wenn jemand im Evangelium liest, dass Jesus von den Vögeln spricht und sagt, dass „Gott nicht einen von ihnen vergisst“ (Lk 12,6), wird er dann fähig sein, sie schlecht zu behandeln oder ihnen Schaden zuzufügen? Ich lade alle Christen ein, diese Dimension ihrer Umkehr zu verdeutlichen, indem sie zulassen, dass die Kraft und das Licht der empfangenen Gnade sich auch auf ihre Beziehung zu den anderen Geschöpfen und zu der Welt, die sie umgibt, erstrecken und jene sublime Geschwisterlichkeit mit der gesamten Schöpfung hervorrufen, die der heilige Franziskus in so leuchtender Weise lebte. (Nr. 221)

 

Das Kaufen nicht nur ein wirtschaftlicher Akt, sondern immer auch eine moralische Handlung. Daher ruft heute das Thema der Umweltverschmutzung das Verhalten eines jeden von uns zur Rechenschaft. (Nr. 206)